Wegen des Corona COVID19-Virus‘ haben wir uns entschieden, unsere sozialen Kontakte aufs Nötigste zu reduzieren – und arbeiten mit dem Team meiner Female Leadership Academy in der nächsten Zeit im Homeoffice. Ich habe ein paar Tipps für dich zusammengefasst, die mir bei der Arbeit zuhause helfen.

Erfüllte Arbeitstage im Homeoffice: Wo Struktur von außen fehlt, hilft die Struktur, die du schaffst

Als digitale Unternehmerin habe ich bei der Vorbereitung meiner Gründung vor einigen Jahren ausschließlich von zuhause gearbeitet. Ich hatte damals kein Team, geschweige denn ein Büro. Die räumliche Verschmelzung von Privatem und Beruflichen und vor allem die nicht vorhandenen Strukturen (z.B. durch andere Menschen und Räume) haben mir zu Beginn zu schaffen gemacht. Beim Arbeiten im Homeoffice fällt viel Struktur von außen weg.

9 Tipps, wie du dich im Homeoffice organisieren kannst

In den letzten Jahren habe ich klare Regeln für mich entwickelt, die es mir ermöglichen, eine Struktur für mich aufzubauen. So schaffe ich es, Homeoffice-Tage so zu gestalten, dass ich am Ende des Tages das Gefühl habe: Heute war ein guter Tag. Ich bin erfüllt und mache mit einem guten Gefühl Feierabend.

1. Plan before you start: Klare Struktur für dich aufsetzen. 
Eine klare Struktur für deinen Arbeitstag im Homeoffice hilft dabei

Bevor der Tag beginnt, plane ich, was zu tun ist. Das mache ich auch, wenn ich im Büro arbeite. Im Homeoffice allerdings ist diese Struktur für mich noch wichtiger. Dazu plane ich den Tag früh morgens oder am Vorabend grob vor. Natürlich kommt in der Regel Unvorhergesehenes dazu. Nichtsdestotrotz tut es mir gut, mit einer klaren Stuktur an die Arbeit zu gehen:

Diese Fragen fließen in meine Tagesplanung ein – im Idealfall bevor es losgeht.

2. Tools im Homeoffice

Es gibt digitale Tools, die dir beim Arbeiten im Homeoffice vor allem bei der Teamarbeit helfen können. Mehr dazu kannst du hier in meinem Beitrag zum Thema Teamarbeit im Homeoffice nachlesen. Fast noch wichtiger als digitale Tools sind für mich die Techniken, mit denen ich mich selbst strukturiere. Dazu zählen unter anderem folgende:

Mehr zum Thema Ordnung und Aufräumen erfährst du auch im Female Leadership Podcast in Episode 95: Aufräumen – Wie du Ordnung schaffst und den Überblick behältst. Hier geht es direkt zur 95 bei Apple Podcasts und Spotify.

3. Video-Calls statt Telefonanrufe

Video-Calls schaffen eine andere Form der Kommunikation: Wir sehen einander im Team und können die Reaktionen und Gefühlslagen der anderen auch beim Arbeiten im Homeoffice besser einschätzen.

 

4. Klare Grenzen ziehen und frisch geduscht an die Arbeit gehen

Wo und wie die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem im Homeoffice verlaufen ist sehr individuell. Über die Jahre habe ich gelernt, dass es mir gut tut, klare Grenzen zu ziehen.

 

5. Handy weg

Ablenkung zu minimieren ist eines der effektivsten Mittel, um produktiv zu arbeiten – insbesondere beim Arbeiten im Homeoffice. Statt ständig zwischen den Aufgaben hin und her zu wechseln, kann das fokussierte Arbeiten an nur einer Aufgabe dazu führen, dass ich deutlich mehr im Verlaufe eines Tages schaffe.

 

6. Deep Work Phasen

Erfüllte Arbeitstage sind vor allem die Tage, an denen ich Fortschritte in Themen erzielt habe, die wichtig und sinnvoll sind. Tage, an denen ich Dinge zuende gebracht habe (und sei es nur, einen ersten richtig guten Entwurf verfasst zu haben), sind gute Tage.

Mehr zum Thema Deep Work erfährst du auch im Female Leaderhip Podcast Episode 51: Deep Work vs. Shallow Work: 6 Impulse, wie du mit klarem Fokus deine Ziele erreichst. Hier geht es direkt zur Episode 51 bei Apple Podcasts und Spotify.

 

7. Pausen planen und einhalten

Wenn ich richtig konzentriert arbeite, dann gehen die Pausen leicht unter.

 

8. Feierabend machen und einen klaren Schlussstrich unter den Arbeitstag ziehen

Gerade für diejenigen, die ihren Job so gern machen und so viel zu tun haben, dass es weiter und weiter gehen könnte: Es ist wichtig, Feierabend zu machen. Einen Punkt zu machen und den Arbeitstag zu beenden, hat für mich eine wichtige Bedeutung – vor allem im Homeoffice. Wenig ist anstrengender, als wenn sich die Arbeit einfach in die späten Abendstunden verlagert und die Tage einer Arbeitswoche einfach so ineinander fließen. Auf einmal gibt es dann nämlich keine Grenzen zwischen Arbeit und Privatem mehr. Dann sitzt dir beim Abendessen mit deinen Lieben noch die Deadline oder die Projektunterlage im Nacken. Das belastet – dich und dein Umfeld. Klar, mal geht das und lässt sich vielleicht auch nicht immer vermeiden. Nur wenn aus der Ausnahme die Regel wird, empfehle ich, achtsam einzugreifen und klare Schlussstriche unter die Arbeitstage zu ziehen.

9. Tipp für Nachteulen

Es gibt erwiesenermaßen Nachteulen (siehe Gamechanger Schlaf: 10 Tipps für gesunden Schlaf): Menschen, die in den späten Arbeitsstunden deutlich leistungsfähiger sind als in den frühen Stunden des Tages. Solltest du dich dazu zählen, kann das Homeoffice für dich ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Statt den starren Vorgaben des klassichen Büroalltags (früher Tagesstart, in den meisten Unternehmen ist der Arbeitbeginn um spätestens 9 Uhr) folgen zu müssen, kannst du deinen Rhythmus in die Gestaltung deines Arbeitstages einfließen lassen. Das kann deine Produktivität und Erfüllung bei der Arbeit steigern. Dabei spielen natürlich die Rahmenbedingungen deines Umfelds und Jobs eine Rolle. Doch auch die lassen sich mitgestalten. Der Feierabend kann bei dir einfach verschoben später stattfinden. Ich empfehle nur auch dir als Nachteule, dass du einen Feierabend stattfinden lässt. Deine Freizeit ist auch wertvoll und ein erfülltes Leben besteht auch für Nachteulen aus mehr als Arbeit und Schlaf.

Eine Antwort

  1. Hallo Vera,

    vielen Dank für deine tolle Arbeit! Ich bin begeisterte Hörerin deines Podcasts und finde auch deine Buchtipps immer richtig klasse (z.B. das weise Herz von Jack Kornfield).

    Ich arbeite seit März auch praktisch durchgehend im Homeoffice und habe gemerkt, dass ich ohne die Ablenkungen im Großraumbüro ganz schön viel „wegschaffe“. Um so wichtiger ist es gerade dann (wie von dir auch beschrieben), sich wirklich die Zeit für Pausen zu nehmen und seine Grenzen zu halten. Vielen Dank auch für den Tipp, sich Deep-Work Phasen erkennbar im Kalender zu blocken, damit habe ich richtig gute Erfahrungen gemacht!

    Was ich vor einem Tag voller (Remote-) Termine außerdem gerne mache, ist mir vorab alle Termine mit Uhrzeit und kurzen Stichwort untereinander zu schreiben und gut sichtbar so zu platzieren, dass ich immer weiß, was den Tag über „ansteht“. So spare ich mir den ständigen Blick in den Kalender und kann geistig schonmal „umrüsten“, bevor ich in den nächsten Termin gehe. Sehr hilfreich, wenn der ganze Tag mit Telefonkonferenzen geblockt ist!

    Alles Gute für dich und dein Team
    Laura

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